Roberto Delorenzi aus Sigirino gewinnt den 16. NightAttack mit einer Zeit von 34.02. Bei den Damen sichert sich Martina Senn aus Weiler mit 42.10 den Sieg. 408 Teilnehmende erreichten das Ziel auf Prodkamm.

Rangliste

Bilder Jasmin Walser
Bilder OK-NightAttack

Alpinismus – Während am Freitag in Ponte die Legno (ITA) der Sprint World Cup stattfand (Arno Lietha gewinnt sein zweites Sprintrennen infolge), wurde am Samstag am Flumserberg das nächtliche Skitourenrennen ausgetragen. Nach zweijähriger Zwangspause eröffnet der NightAttack dieses Jahr die Skitourensaison der Schweizerrennen. Auf einer perfekt präparierten Rennstrecke absolvierten die Teilnehmenden die 719 Höhenmeter zum Prodkamm. Die Schneefälle vom Freitag hüllten die Umgebung bis zur letzten Tannenspitze in eine verzuckerte Berglandschaft, welche unter der sternenklaren Nacht und im Schein der Stirnlampen zur Geltung kam. Zahlreiche Zuschauende wohnten dem Event bei und feuerten beim Start und auf der Rennstrecke die Läuferinnen und Läufer an. Der NightAttack ist nicht nur Spitzenathleten vorenthalten. Vor allem die Volksläuferinnen und -läufer geben dem Event den besonderen familiären Charakter. Die 16. Austragung des NightAttack Flumserberg mit über 400 Athletinnen und Athleten war wiederum sehr gut besucht.

Klarer Sieger

Der NightAttack ist bekannt für seinen Massenstart aller teilnehmenden Athleten. Kurz nach der Startlinie steigt das Terrain stark an und biegt dann in die Schlittelpiste ein. Aufgrund der Aufstellung in der ersten Reihe lässt sich erahnen, wer mit einem Sieg liebäugelt. Der Junior David Jost setzte beim Start alles auf eine Karte, wählte die direkte Linie und führte so das Teilnehmerfeld auf den ersten Metern an. Bis Prodalp (Streckenhälfte) erarbeitete sich Roberto Delorenzi mit einer Zwischenzeit von 16.38 bereits einen Vorsprung von 22 Sekunden auf Marco Wildhaber. Gefolgt von Geri Schneider (+36s) sowie Flurin Wehrli (+44s). Delorenzi baute seinen Vorsprung weiter aus und sicherte sich mit 34.02 und einen deutlichen Vorsprung von 42s den Tagessieg. Ein spannendes Duell lieferten sich Schneider und Wildhaber auf der zweiten Streckenhälfte. Schneider konnte den Rückstand von 14 Sekunden aufholen und holte sich den zweiten Platz vor Wildhaber (+2s). Bei den Damen dominierte Martina Senn mit einem Vorsprung von 44 Sekunden das Rennen und lief einen deutlichen Start-Ziel-Sieg ein. Gefolgt von Julie Chenevoy (43.54) und Alexandra Altmann (44.33). Für einen neuen Streckenrekord bei den Herren und Damen reichte es auch dieses Jahr nicht.

Mitmachen ist alles

Über die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich in diesem Jahr für den Volkslauf eingeschrieben und die Strecke ohne offiziellen Zeitdruck gemeistert. Ob als Familie, in der Gruppe, als Einsteiger oder sehr erfahren, in der Kategorie Volkslauf kann jeder seine individuellen (Renn)-Ziele verfolgen. Insgesamt 17 Kinder mit Jahrgang 2009 und jünger sowie Gottfried Bärtsch (Jg. 1951) als «erfahrenster Teilnehmer» durften ein besonderes NightAttack-Andenken mit nach Hause nehmen. Dylan Wenk (Jg. 2014) absolvierte als jüngster Teilnehmer die gesamte Strecke (1.39.12) zusammen mit seiner Mutter Louise und Grossmutter Ursula, während sich sein Grossvater Rico infolge einer Grippe leider abmelden musste. Exakt eine Stunde vor ihnen im Ziel war Vater Christian Wenk und sicherte sich mit dieser Zeit den 3. Platz bei den Senioren 1. Nicht fehlen durften die verkleideten Läuferinnen und Läufer. Gruppen wie «Ligthattack», der «Polar Express» oder die Gruppe «Proscht Fäschthütte» mit eigenem DJ. Sie sorgen für ordentlich Spass am Berg und begeisterten die Streckenposten und zahlreichen Zuschauer/innen. Die Stimmung am Start und auf der gesamten Strecke war trotz frostigen Temperaturen ausgezeichnet. Auf Prodalp begrüsste der Schellnerclub Flumserberg jeden einzelnen Athleten mit kräftigen Schellenklang und unterstützte sie auf ihrem Weg ins Ziel.

Eingespieltes Team

Mit dem Eventverlauf sind die Organisatoren sehr zufrieden und konnten diesen unfallfrei und ohne Pannen abschliessen. Die Bergbahnen Flumserberg, die Partner und zahlreiche treue Helfende arbeiteten Hand in Hand und sorgten für einen reibungslosen Ablauf vor, während und nach dem Event. Die Nachfrage unter den Teilnehmenden und das Interesse am NightAttack Flumserberg lässt die Veranstalter zuversichtlich in die Zukunft blicken. Sie planen bereits für die nächste Austragung im kommenden Jahr.

Side Story’s

SKIER EINGESCHLOSSEN

Beim NightAttack profitieren die Teilnehmenden von einem Gepäcktransport von Tannenheim nach Prodkamm. Die Startenden können vor Rennbeginn ihren Rucksack bei der Talstation abgeben und nach Zieleinlauf auf dem Prodkamm wieder entgegennehmen. Pech hatten zwei Läuferinnen aus der Region, da sie ihre Skier im abgeschlossenen Auto hatten, der Autoschlüssel im Rucksack jedoch bereits auf dem Weg nach Prodkamm war.

START VERPASST

Zwanzig Minuten nach dem Startschuss erkundigte sich Fernando Fasciati aus Olten bei der Anmeldung, wann das Rennen startet, da keine Tourenläufer mehr vor Ort waren. Trotz verpasstem Start war dieser top motiviert doch am Rennen teilzunehmen, zahlte das Startgeld, packte sich Startnummer und Zeitmesschip und räumte sprichwörtlich das Feld von hinten auf. Er erreichte das Ziel um 19 Uhr 14 und hätte in seiner Kategorie damit bestimmt im vorderen Feld mitgemischt.

TREUE TEILNEHMENDE

Thomas Hermann, Stefan Schelbert und Reto Hidber sind seit Beginn dabei und haben sich noch keine einzige Austragung entgehen lassen.